Das Entwicklungspotenzial Ihres Pflegeunternehmens

Es existieren selbstverständlich keine allgemeingültigen Richtlinien oder Konzepte, die einen bestimmten Unternehmenserfolg gewährleisten. Jede Pflegeeinrichtung ist, sowohl aus internen Gründen als auch im Gesamtzusammenhang ihrer Außenbeziehungen, individuell strukturiert und ausgerichtet. Die Aufbau- und Ablauforganisation, die Mitarbeiterführung, die Abrechnungssystematik, das Marketing und das Versorgungsangebot stellen sich in jedem Pflegedienst unterschiedlich dar.

Die Erfahrungen zeigen aber, dass in der Regel jede Pflegeeinrichtung bestimmte Entwicklungspotenziale aufweist, die bei konsequenter Ausschöpfung zu erheblicher Steigerung des wirtschaftlichen Unternehmenserfolges führen können.

Die demographische Entwicklung sowie die seit Jahren bestehende sehr problematische Arbeitsmarktsituation, aber auch die mittlerweile unzähligen gesundheitspolitischen Fehlentscheidungen, stellen unsere Sozialversicherungssysteme im Hinblick auf ihre nachhaltige Finanzierbarkeit fortlaufend vor neue Herausforderungen. Gesetzgeber und Verwaltung versuchen daher permanent, durch neue bzw. geänderte (sozial-) rechtliche Regelungen die Probleme in den Griff zu bekommen. Die Pflegeeinrichtungen müssen auf diese Neuerungen jeweils angemessen reagieren und ggf. die tangierenden Prozessabläufe schnell und effizient neu- oder umgestalten.

Dies gilt in besonderem Maße für die in den letzten Jahren ständig veränderten und erweiterten Anforderungen im Bereich der Qualität der Leistungserbringung.

Die qualitätsrelevanten Veränderungen bzw. Erweiterungen ziehen zum Teil tief greifende Einschnitte in die einzelnen betrieblichen Prozesse nach sich und bedürfen daher stets auch einer genauen Betrachtung und Bewertung der sich daraus ergebenden ökonomischen Folgen und Verknüpfungen.

Das ist wegen der mannigfaltigen Wechselwirkungen der zu berücksichtigenden Ansatzpunkte sehr schwierig und bedarf daher eines genauen und systematischen Vorgehens. Ziel muss es dabei sein, stets ein optimales Zusammenwirken zwischen den Parametern

  • gesetzliche Vorschriften,
  • Vertragsvorgaben,
  • Qualitätskriterien,
  • Personalqualifikation,
  • Mitarbeiterzufriedenheit,
  • Patientenzufriedenheit,
  • Ergonomie,
  • Ökonomie,
  • regionale Markt- bzw. Wettbewerbssituation sowie
  • Patientenbedürfnisse und -kaufkraft

herbeizuführen, um einerseits unnötige Reibungsverluste zu vermeiden und zum anderen Transparenz im Innenverhältnis (für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) sowie nach Außen (für die Patientinnen und Patienten und deren Angehörige) zu schaffen.

Um dies zu erreichen, ist es unabdingbar, die vielfältigen und zum Teil komplizierten Betriebsabläufe zu systematisieren und in Form von Verfahrenanweisungen darzustellen und innerbetrieblich zu regeln, die die einzelnen immer wiederkehrenden und einheitlich durchzuführenden Prozessschritte detailliert beschreiben.

Die Verfahrensanweisungen dienen als Grundlage für ökonomisches, qualitätsorientiertes und reproduzierbares Handeln im gesamten Unternehmen, d.h. sowohl in der Administration als auch in der Pflege. An dieser Planung und Beschreibung der einzelnen spezifischen Prozess- bzw. Verfahrensabläufe in möglichst kleinen Teilabschnitten können sich sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen orientieren, so dass ein einheitliches Vorgehen und Bearbeiten der wichtigsten Betriebsabläufe gewährleistet ist.

Die Verfahrensanweisungen, die am anschaulichsten in Form von Flussdiagrammen erstellt werden sollten, dienen zudem auch der effizienten Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Aus den genannten Gründen ist es sehr wichtig, dass die Unternehmensleitung sich trotz der Implementierungskosten für ein detailliertes, aussagefähiges Qualitätsmanagement entscheidet - dabei spielt es keine Rolle, für welches Qualitätsmanagementsystem - und sich so die Möglichkeit schafft, durch die Beschreibung der einzelnen Prozesse immer auch die Wirtschaftlichkeit derselben hinterfragen und bei Bedarf so umgestalten zu können, dass die zuvor beschriebenen wichtigsten Parameter immer optimal zusammenwirken.